Die Fiat 600 Freunde Deutschland laden ein zur Vernissage. Das war unser Thema 2006 bei der Techno Classica in Essen.
Mission: Jahrelang haben die Fiat 600 Freunde in aller Heimlichkeit große Kunstwerke der bedeutensten Künstler der Neuzeit gesammelt. Viele völlig unbekannte Stücke kamen dabei zusammen, die hier im Museum in Essen zum ersten Mal der kunstbegeisterten Öffentlichkeit gezeigt wurden.
Friedenreich Hundewasser
„Aus der transmotiven Periode des Künstlers stammt diese epochale Skulptur“, erklärte uns die bekannte Kunsthistorikerin Frau Prof.-Dr. Leoni Pfeiffer. „Ein autoritärer Ausdruck der Absurdität eines modernen Geschwindigkeitsstrebens.“
Schneck-o-post
Limburg, 1973
Fliesen auf Seat 600
Josef Boys
Ein schon verloren geglaubtes Stück des großartigen Künstlers. Welch eine Manifestation der universalen Vergänglichkeit, in der die Elemente uns aufs Eindringlichste an einen berühmten Kleinwagen, wie er kaum noch existiert erinnern wollen. Ein authentischer Ausdruck der bipolaren Störung und zerrissenen Persönlichkeit des Meisters
Kosmische Ekstase
Wiesbaden, 1963
Lack auf verformtem Metall
Keith Hering
Völlig unbekannt bis dato war diese Studie des Pop-Art Künstlers. Der international tätige Kunstkritiker Klaus Pfeiffer schrieb dazu kürzlich im Fieulleton der New York Post: „…so können wir an diesem Werk die einzig wahre Ursache für die positive Ausstrahlung und die aus dem inneren kommende Freude der weltbekannten Figuren des Künstlers festmachen“
Street Fun
Hamburg, 1958
Folie und Pappmachee auf Fiat 600
Vinzenz van Koch
Lange Zeit unklar war die Vorlage zu dem weltbekannten Gemälde „Cafe de Nuit“, hier zu sehen im Hintergrund. Neueste Untersuchungen der Künstlergruppe „Fiat 600 Freunde“ ordnen die Szene dem Großraum Siegburg zu. Man beachte den gezielt eingesetzten Komplementärkontrast der Farben, einer Spezialität van Kochs.
Cafe de Nuit
Siegburg, 1888
Öl auf Leinwand auf Strasse
Christa und Jeane Claude
Eine spektakuläre Wiederentdeckung in einer Wuppertaler Garage war der während der Verhüllung des Berliner Reichstages vom Künstler genutzte Privatwagen. Diente der zugrundeliegende Abarth doch als Modell und Vorbild für Kraft und Stärke des zu verhüllenden Demokratiesymboles. Lediglich der Bundesrad zeigt sich noch schonungslos unverhüllt.
Wrapped Abarth X
Berlin, 1995
Leinen und Hanfschnur auf Abarth
Paul Clee
Live auf der Vernissage. Der international ausgezeichnete und fälschlicherweise tot geglaubte Impressionist Paul Clee demonstriert in seinem Workshop „Reflexionen des abstrakten Expressionismus“ die hohe Kunst der „Action Paintings“ Im Bild sehen wir ihn kurz vor der Fertigstellung seines wohl besten Bildes.
Green becomes Blue
Essen, 2006
Acryl auf Leinwand
Salvator Dalli
Erstmals der Öffentlichkeit gezeigt, wird diese Variation des im New Yorker MOMA gezeigten Werkes „Die weichen Uhren“. Eine unmissverständliche Anspielung auf die fliessenden Formen, des in der Heimat des Künstlers gebauten Seat 600.
Die weichen Wagen
Barcelona, 1956
Öl auf Leinwand
Roi Lichterstein
Im unverkennbaren Comic-Stil des Künstler gefertigtes benday-dot painting. Eine versteckte Synergie zwichen Kunst und Konsumgütern, wie in vielen Werken Lichtersteins, welche die Comic-welle der 60er Jahre ad-absurdum führt.
Italian Car
New York, 1966
Öl auf Leinwand
Andi Warhohl
Unverkennbar die Handschrift der Pop Art Ikone Warhohl.
„Warhohl verwendete alles, was er irgendwie als „glamourös“ oder zumindest für interessant befand“, was lag da näher als einen 600er einzubeziehen.
Colored Mobility
New York, 1966
Siebdruck
Das Ergebnis der Vernissage im Musée de Fine Art Essen, von Insidern auch Techno Classica genannt, war ein sensationeller 1. Platz in der Standwertung. Hier im Bild die Künstlergruppe „Der Blaue Fahrer“ mit der verdienten Auszeichnung.
Für die Fiat 600 Freunde der dritte 1. Platz in Folge auf der Techno Classica und dieser Hattrick ist sicherlich der vorläufige Höhepunkt im Schaffen der „Künstler“.
Bericht und Fotos: Herbert Rixen und Leoni Pfeiffer